Paula Deubner
„Into the Light“: Selbst und Transzendenz in den Dramen Sarah Kanes
Trier: Wissenschaftlicher Verlag Trier, 2012.
ISBN 978-3-86821-371-3, 254 S., kt., € 27,50 (2012)
Vergewaltigung, Verstümmelung und Selbstmord – die Bilder der Gewalt in den Dramen Sarah Kanes sind drastisch. Sie sind Teil einer Dramaturgie der figuralen Durchdringung, die hier unter dem Stichwort „Transfiguralität“ systematisch interpretiert wird. Kane thematisiert mit der Transfiguralität die Suche nach einer ultimativen Identität, die nicht in der Identifikation mit dem Anderen, sondern in der Transzendenz ihren Zielpunkt findet. Damit entwirft Kane in ihrer Dramaturgie eine moderne Mystik, in der das Selbst nur in seiner Überwindung und Auflösung gelingt. Der geschundene Leib wird mit einer negativen Religiosität und mit Vorstellungen romantischer Liebe konnotiert. Aus dieser Dramatisierung von Leiblichkeit, Liebe und Religiosität entwickelt Kane eine Teleologie des Selbst, die auf transzendierende Grenzerfahrungen zielt. Mit dieser Studie liegt erstmals eine umfassende Analyse des Nexus von Selbst und Transzendenz in den Dramen Kanes vor.